41-Jähriger tötet seinen Sohn (6), den neuen Freund seiner Expartnerin und dessen Cousine - die Ex-Frau konnte sich zu Nachbarn flüchten

(tp) Villingendorf, nahe Rottweil, ein Dreichfachmord erschüttert die kleine Gemeinde. Eines der Opfer, der sechsjährige Sohn des mutmasslichen Täters.
Wegen dreifachen Mordes muss sich ab Freitagvormittag, 16.03.2018, ein 41-jähriger Kroate vor dem Landgericht Rottweil verantworten. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im September 2017 seinen sechs Jahre alten Sohn, den neuen Freund seiner Ex-Partnerin und dessen Cousine getötet zu haben. Der Tat voraus gegangen war nach Ansicht der Staatsanwaltschaft die Trennung der bisherigen Lebenspartnerin von dem Angeklagten. Sie soll quasi nach Villingendorf geflüchtet sein, um vor ihm Ruhe zu haben. Bekannten gegenüber soll sie immer wieder gesagt haben, dass sie Angst vor ihm habe.

Offenbar zu Recht: Mit einem Gewehr, das er erst wenige Wochen zuvor in Kroatien oder Serbien besorgt hatte, soll der Mann zur neuen Wohnung der Frau in Villingendorf gefahren sein und - wohl von der Terrasse aus - direkt auf die Menschen in der Wohnung geschossen haben. Die junge Mutter konnte noch zu den Nachbarn flüchten, die die Polizei riefen. Der mutmaßliche Täter wurde erst fünf Tage später nach der Tat von der Polizei gefasst. In Villingendorf herrschte absolute Fassungslosigkeit und tiefe Trauer. Die junge Familie hatte zwar noch nicht lange dort gewohnt, aber just an dem Tag, als das Schreckliche geschah, war der Junge mit seinen sechs Jahren gerade eingeschult worden. Auch dass der bewaffnete Täter fünf Tage lang auf der Flucht war, sorgte in Villingendorf für große Verunsicherung. Die Polizei fahndete mit Hochdruck und zeigte starke Präsenz. Schließlich wurde der mutmaßliche Täter in der Nähe von Rottweil gefasst. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Bei seiner Festnahme soll er gesagt haben: "Ich bin der, den ihr sucht". Wie er sich darüber hinaus zur Tat und seinem Motiv geäußert hat, ist nicht bekannt. Zum Motiv teilte die Staatsanwaltschaft mit, der Mann habe die Trennung seiner Partnerin nicht akzeptieren wollen. Seine frühere Lebensgefährtin sollte am Leben bleiben und für den Rest ihres Lebens am Verlust leiden.
Um Licht in das Geschehene zu bringen und die Hintergründe der Tat lückenlos aufzuklären, hat die Schwurgerichtskammer des zuständigen Rottweiler Landgerichts insgesamt 18 Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil ist nach derzeitigem Stand etwa Mitte Juni zu rechnen.

dedinag-Bilder:

• Erstes Bild- & Videomaterial vom Prozessauftakt
• Bilder von der Suche nach dem Täter nach dem Mord

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