Trotz Corona, der Nachwuchs im Zoo kommt trotzdem

Ein putziger Stachler und ein rabenschwarzes Äffchen sind letzte Woche im Zoo Hoyerswerda geboren. So verschieden wie sie sind, haben sie dennoch eins gemeinsam: Sie halten ihre Eltern derzeit ganz schön auf Trapp.

Nachwuchs Springtamarin
Das Springtamarin-Jungtier ist jetzt eine Woche alt und der erste Nachwuchs dieser Art im Zoo Hoyerswerda. Für das Zuchtbuch eine Erfolgsnachzucht, denn die kleinen Schwarzen Krallenaffen sind stark gefährdet und das Hoyerswerdaer Pärchen genetisch gefragt. Das kleine Äffchen verbringt die meiste Zeit noch auf dem Rücken der Mutter und ist für ungeübte Augen nicht leicht zu erkennen. Ganz schwarz und Ton in Ton springt es huckepack von Ast zu Ast mit und lässt seinen festen Griff nicht locker. Ob es ein Weibchen oder ein Männchen ist, wird sich erst noch herausstellen.
Springtamarine bilden die Ausnahme unter den Krallenaffen. Sie bekommen nicht wie üblich zweieiige Zwillinge, sondern nur ein Jungtier. Ihr Name ist Programm, denn die circa 25 Zentimeter kleinen Affen schaffen ohne weiteres Sprünge von bis zu vier Metern.

Nachwuchs Baumstachler
Das gerade einmal sechs Tage alte Baumstachler-Jungtier ist der erste Nachwuchs des im Zoo geborenen Männchens Milo. Gerade einmal 20 Zentimeter lang ist der kleine Stachler und macht seinem Namen schon alle Ehre. Auch wenn er wie ein kleiner Flauscheball mit Knubbelnase aussieht, ist er ganz schön stachelig, denn die Stacheln hat er schon von Geburt an. Seine ersten Klettertouren wagt er bereits in sicherer Nähe zu seinem Baumstamm. Das Geschlecht des Kleinen steht noch nicht fest und wird bei der nächsten routinemäßigen Untersuchung ermittelt. Die meiste Zeit erkundet der Nachwuchs die Anlage auch schon mal allein, hat aber seinen Lieblingsplatz an einem Baumstamm mit Kletterästen direkt in Besuchernähe schon gefunden.
Für Nagetiere haben Baumstachler eine ungewöhnlich lange Tragzeit um die 200 Tage. Bei Gefahr stellen die Nager ihr Stachelkleid auf und schlagen mit dem Schwanz. An den mehr als 30.000 Stacheln haben die Tiere winzige Widerhaken, die dafür sorgen, dass die Stacheln in ihren Gegnern hängen bleiben. Bei jeder Bewegung des Feindes bohren sie sich noch tiefer in den Körper.

network-pictures.com-Bilder:

Baumstachler im Gehege (Eltern des Jungtieres) in diversen Einstellungen
Baumstachler-Baby in diversen Einstellungen
Baumstachler-Gehege in diversen Einstellungen
O-Ton Sandra Künzel, Pflegerin der Baumstachler:
„Ein Baumstachler trägt ca. 6 Monate…wenn so ein kleiner Stachler auf die Welt kommt, sind die Stacheln noch ganz weich, aber nach einigen Stunden sind sie dann schon ausgehärtet…die kommen mit Zähnen auf die Welt, weil sie sehr schnell selbstständig werden…in ein paar Wochen wird das Junge dann schon feste Nahrung fressen…das Baby liegt in seiner Baumröhre und wartet auf die Mutti…sonst verschläft es den ganzen Tag…Die Stachler paaren sich meist Nachts und die Trächtigkeit sieht man gar nicht so…man hofft es nur und freut sich, wenn es geklappt hat…wir wissen vorher nie, ob sie trächtig sind…wenn ein Jungtier trächtig ist, freuen wir uns und fiebern mit…wir freuen uns als Pfleger, dass es geklappt hat…es ist auch ein Erfolg unserer Arbeit, wenn eine Nachzucht glückt…als Tipp für alle Ungeduldigen: Geduld haben und ein paar Wochen warten, bis der Kleine im Gehege unterwegs ist.“
Springtamarine im Gehege in diversen Einstellungen
Springtamarin-Baby auf dem Rücken der Mutter in diversen Einstellungen
Springtamarine werden gefüttert
O-Ton Emily Seliger, Pflegerin der Sprungtamarine:
„Wir haben seit einer Woche und einem Tag ein Sprintamarin-Baby hier und das ist eine sehr schöne Nachricht…dadurch, dass die Tamarine sehr wenig gehalten werden, ist es ein sehr schöner und wichtiger Erfolg, dass es geklappt hat…das Paar muss harmonieren, da hatten wir Glück…es hängt vom Futter, Temperatur, Luftfeuchtigkeit ab, damit alles klappt…mit 3 Wochen wird das Baby dann zum Papa wechseln und mit 2/3 Monaten wird es dann schon allein unterwegs sein…die Springtamarine gehören zu den Krallenaffen…die bekommen nur ein Baby, obwohl es eher typisch ist, dass sie Zwillinge kriegen…sie fressen den ganzen Tag und wir versuchen, Abwechslung zu schaffen…[beschreibt Beschäftigungen]…Tipp für ungeduldige Besucher: Genau hinschauen und Zeit nehmen…es ist schwierig, das Kleine zu sehen…es war für uns auf jeden Fall aufregend, weil es auch das erste Mal geklappt hat…sie war unglaublich rund und wir haben die Tage gezählt…wir waren sehr froh, dass alles geklappt hat…der Osterhase kommt auch zu den Tieren, auf jeden Fall…also wir hoffen, dass viele Besucher kommen und das Wetter schön ist…besonders ist, dass die Bären wieder zu sehen sind und die Babys…es gibt allerhand zu entdecken.“
Erdmännchen auf dem Stein (Heidi, möglicherweise schwanger, verbleibendes Erdmännchen nach dem Unglück)
Erdmännchen-Männer im Gehege
Zoo-Eingang
Schnittbilder